- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Beethoven & Ries // Schuppanzigh Quartett
Dienstag, 29. September 2020
20:00
Ort: Christuskirche
Pause: Nein
Eintritt: 8€ – 12€
Schuppanzigh Quartett: Beethoven & Ries
Das Zeitfenster dieses Programms beläuft sich gerade mal auf drei Jahre – 1810 bis 1812. Als Beethoven 1810 sein 11. Quartett schrieb, muss etwas geschehen sein, was wir bis heute nicht verstehen können: Das Werk ist nur knapp über 20 Minuten lang. Warum schreibt er plötzlich ein so kurzes Werk in einer sehr komprimierten Weise und fast gleichzeitig die 7. Sinfonie, die mehr als doppelt so lang ist? Die Tonart f-moll wird in der damaligen Zeit als die „leidenschaftlichste Tonart“ (André-Ernest-Modest Grétry) bezeichnet und Beethoven gibt ihm den Titel „Quartetto serioso“.
Als der Pariser Violinvirtuose Pierre Rode 1811 nach Tourneen durch ganz Europa Wien erreichte, traf er das erste Mal Ludwig van Beethoven. Zwei Dinge interessierten Rode gleichsam: Das Streichquartett und die Violinsonate. So komponierte er 1811 sein Quartett Opus 18 und ließ es in Wien drucken – genau zehn Jahre nachdem Beethovens Opus 18 ebenso dort erschien. Er schätzte offensichtlich Rode sehr und schrieb für ihn seine 10. Violinsonate. Der Widmungsträger ist allerdings der Bruder des Kaisers und Klavierschüler Beethovens Erzherzog Rudolph. Dieser studierte das Werk mit dem Meister ein und spielte die Uraufführung zusammen mit Rode. Die Presse war begeistert, vor allem von dessen Schlichtheit. Es übertreffe fast alle anderen Violinsonaten Beethovens an „Popularität, Witz und Laune“, dennoch war der Meister etwas übellaunig, da er eigentlich ein feuriges Finale schreiben wollte, was aber dem Franzosen nicht zusagte.
Bisher war es praktisch undenkbar, diese beiden aufeinanderfolgenden Opera (95 und 96) in einem Programm zu spielen. Allerdings wird dies möglich, wenn man die Bearbeitung des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries hinzuzieht! Ries hatte sich von Anfang an mit Beethovens Stil auseinandergesetzt. Er brachte u.a. das 3.Klavierkonzert des Meisters zur Uraufführung. Die ohnehin schon außergewöhnliche und anders wirkende 10. Sonate wird in der Quartett-Besetzung von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Und so erklingt Opus 95 und Opus 96 in einem Konzert!
Text LvB 95/96 und Pierre Rode
Pierre Rode (1774-1830)
Quatuor Oeuvre 18 (1811)
Ludwig van Beethoven
Quartetto serioso f-Moll Op. 95 (1810)
PAUSE
Ludwig van Beethoven
Violinsonate Nr.10 Op. 96 (1812)
in der Bearbeitung von Ferdinand Ries für Streichquartett (1835)
Eintrittspreis: 12 / 8€
Tickets
Weitere Informationen unter info@zamus.de oder +49 221 9874 38 21
Innerhalb der Spielstätte ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrieben. Auf den Sitzplätzen du¨rfen Sie die Mund-Nase-Bedeckung während der Vorstellung abnehmen.
Gefördert durch BTHVN2020 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises
Das Zeitfenster dieses Programms beläuft sich gerade mal auf drei Jahre – 1810 bis 1812. Als Beethoven 1810 sein 11. Quartett schrieb, muss etwas geschehen sein, was wir bis heute nicht verstehen können: Das Werk ist nur knapp über 20 Minuten lang. Warum schreibt er plötzlich ein so kurzes Werk in einer sehr komprimierten Weise und fast gleichzeitig die 7. Sinfonie, die mehr als doppelt so lang ist? Die Tonart f-moll wird in der damaligen Zeit als die „leidenschaftlichste Tonart“ (André-Ernest-Modest Grétry) bezeichnet und Beethoven gibt ihm den Titel „Quartetto serioso“.
Als der Pariser Violinvirtuose Pierre Rode 1811 nach Tourneen durch ganz Europa Wien erreichte, traf er das erste Mal Ludwig van Beethoven. Zwei Dinge interessierten Rode gleichsam: Das Streichquartett und die Violinsonate. So komponierte er 1811 sein Quartett Opus 18 und ließ es in Wien drucken – genau zehn Jahre nachdem Beethovens Opus 18 ebenso dort erschien. Er schätzte offensichtlich Rode sehr und schrieb für ihn seine 10. Violinsonate. Der Widmungsträger ist allerdings der Bruder des Kaisers und Klavierschüler Beethovens Erzherzog Rudolph. Dieser studierte das Werk mit dem Meister ein und spielte die Uraufführung zusammen mit Rode. Die Presse war begeistert, vor allem von dessen Schlichtheit. Es übertreffe fast alle anderen Violinsonaten Beethovens an „Popularität, Witz und Laune“, dennoch war der Meister etwas übellaunig, da er eigentlich ein feuriges Finale schreiben wollte, was aber dem Franzosen nicht zusagte.
Bisher war es praktisch undenkbar, diese beiden aufeinanderfolgenden Opera (95 und 96) in einem Programm zu spielen. Allerdings wird dies möglich, wenn man die Bearbeitung des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries hinzuzieht! Ries hatte sich von Anfang an mit Beethovens Stil auseinandergesetzt. Er brachte u.a. das 3.Klavierkonzert des Meisters zur Uraufführung. Die ohnehin schon außergewöhnliche und anders wirkende 10. Sonate wird in der Quartett-Besetzung von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Und so erklingt Opus 95 und Opus 96 in einem Konzert!
Text LvB 95/96 und Pierre Rode
Pierre Rode (1774-1830)
Quatuor Oeuvre 18 (1811)
- Introduction
- Allegro moderato
- Siciliano
- Allegretto
Ludwig van Beethoven
Quartetto serioso f-Moll Op. 95 (1810)
- Allegro con brio
- Allegretto ma non troppo
- Allegro assai vivace ma serioso
- Larghetto espressivo - allegro agitato
PAUSE
Ludwig van Beethoven
Violinsonate Nr.10 Op. 96 (1812)
in der Bearbeitung von Ferdinand Ries für Streichquartett (1835)
- Allegro moderato (G major)
- Adagio espressivo (E♭ major)
- Scherzo. Allegro (G minor) - Trio (E♭ major)
- Poco Allegretto (G major
Eintrittspreis: 12 / 8€
Tickets
Weitere Informationen unter info@zamus.de oder +49 221 9874 38 21
Innerhalb der Spielstätte ist das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung vorgeschrieben. Auf den Sitzplätzen du¨rfen Sie die Mund-Nase-Bedeckung während der Vorstellung abnehmen.
Gefördert durch BTHVN2020 aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises
Neueste Kommentare