Lola Soulier ist 1984 in Paris geboren. Sie studierte Barockoboe an der Hochschule für Künste Bremen bei Hans Peter Westermann. Schon während ihres Studiums interessierte sie sich für die Problematik des historisch informierten Instrumentenbaus. Sie stellte fest, dass die zeitgenössischen Kopien historischer Oboen gegenüber dem Bau der Originale teilweise modifiziert sind und wesentliche Unterschiede zu den Originalinstrumenten aufweisen. Diese Erkenntnis gab den Anstoß zum Studium der überlieferten Oboenschulen und Grifftabellen des 18. Jahrhunderts, die wichtige Aufschlüsse zur Funktionsweise dieser Instrumente geben.
2014 beauftragte das Pariser Musikinstrumenten-Museum Lola Soulier, Bruno Salenson und den Barockoboenbauer Marc Écochard, Kopien zweier klassischer Museumsinstrumente des berühmten Pariser Holzblasinstumentenbauers Christophe Delusse (1729-1794) anzufertigen. Die Kopien wurden in den Bestand des Museums aufgenommen und für Vorführungen und Museumskonzerte verwendet.
2015 wurde sie von Dr. Annette Otterstedt eingeladen, einen Vortrag über die Oboe in der Reihe Das Forschende Orchestre im MIM Berlin zu halten.
Weitere Vorträge hat sie in der Musikhochschule in Paris, im Mozarteum Salzburg und im Sophie Drinker Institut in Bremen über ihre Recherchen gehalten. Im Mai 2019 hat sie ihre Masterarbeit über die 1802 veröffentlichte Oboenmethode des französischen Oboisten Joseph-François Garnier an der Sorbonne in Paris verteidigt.
Gegenwärtig befindet sie sich im Studium eines Doktors der Musikwissenschaften an der Sorbonne. Thema ihrer Doktorarbeit ist die französische Oboe Anfang des achtzehnten Jahrhunderts.
Sie arbeitet auch als freie Autorin. Ihr Feature „Pionierinnen der Oboe“ wurde im Deutschlandfunk gesendet. In dieser Sendung konnte sie über einen anderen wichtigen Aspekt ihrer Forschung, die vergessene Geschichte der Pionierinnen der Oboe, berichten.
Als Oboistin ist Lola Soulier Mitglied des Ensembles Ludus Instrumentalis und Mitbegründerin des Orchestra Kairos. Sie ist ebenfalls Mitglied des Zentrums für Alte Musik (Zamus) in Köln.
Sie lebt in Köln, ist mit dem Cellisten Davit Melkonyan verheiratet und Mutter von zwei Töchtern
Bildnachweis: Melkonyan