Am 23. März spielt das Cölner Barockorchester in der Langen Konzertnacht. Als besonderen Gast bringt das Ensemble die Schauspielerin und Festivalleiterin Helene Grass nach Köln, die oft und gerne hier ist. Warum, erfahren wir im Gespräch mit ihr.
Zamus: Frau Grass, wie haben Sie das Cölner Barockorchester kennengelernt?
HG: „Das Orchester wurde mir von einer guten Freundin empfohlen. Sie sagte, das Ensemble könne vielleicht interessant sein für einen Auftritt im Rahmen des Literatur- und Musikfestes „Wege durch das Land“ in Ostwestfalen Lippe. Ich habe mir daraufhin die CD angehört und die Videos des Ensembles geschaut und war sehr begeistert. 2017 hat das Orchester dann bei uns gespielt. Naja, und jetzt hat das Orchester mich zu einer Zusammenarbeit eingeladen, was mich sehr freut.“
Zamus: Sind Sie denn Spezialistin für Alte Musik?
HG: (lacht) „Nein, nein, absolut nicht. Ich bin leidenschaftliche Musikhörerin und die Alte Musik, vor allem in kleinen Besetzungen, trifft mich irgendwie direkt ins Herz. Manchmal mehr als große Sinfonik. Mit der Capella de la Torre habe ich auch schon sehr schöne Produktionen gemacht und bin mit ihnen zum Beispiel bei den Heinrich-Schütz-Tagen in Weißenfels aufgetreten. Ich habe da auch Texte gelesen, so wie jetzt beim Kölner Fest für Alte Musik.
Zamus: Welche Texte lesen Sie in Köln?
HG: Wunderbare Lyrik zum Thema Krieg und Frieden. Andreas Hempel hat Gedichte rausgesucht, die zum musikalischen Programm passen, und ich lese unter anderem Texte von Gottfried Keller, Marie Luise Kaschnitz und vom vietnamesischen Autor Tê Hanh. Bekannte Gedichte wie das Marschlied von Erich Kästner oder Grodek von Georg Trakl sind auch dabei. Toll finde ich, dass das Orchester auch Schlagzeilen aus aktuellen Meldungen herausgesucht hat, die sich mit der klassischen Literatur vermischen. Für mich als politisch denkendem Menschen ist es wichtig, dass Themen explizit werden und ich finde es toll, wenn Konzertprogramme Musik der Vergangenheit ins Hier und Jetzt transportieren. Ich glaube, das wird passieren an diesem Konzertabend.
Zamus: Kommen Sie gerne nach Köln?
HG: Ja, sehr gerne sogar! Ich drehe hier regelmäßig für die ARD Serie Rentnercops. Da spiele ich eine Gerichtsmedizinerin. Ich wohne dann immer im Belgischen Viertel und fühle mich dort ausgesprochen wohl.
Zamus: Wir freuen uns sehr, Sie zu Gast zu haben! Vielen Dank für das Gespräch.
Helene Grass (*1974, Hamburg) ist in Berlin aufgewachsen.
Die Film- und Theaterschauspielerin erhielt ihre Ausbildung an der renommierten Otto Falckenberg Schule in München. Danach nahm sie Theater-Engagements u.a. in Zürich, Hamburg, Basel und Freiburg wahr und wirkte in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit. Beim ZDF gehört sie seit 2007 als Kommissarin Rosinsky zum Team der Krimireihe „Stubbe – von Fall zu Fall“. Sie arbeitete als Sprecherin bei verschiedenen Hörfunksendern (RBB, NDR, WDR u.a.), und für zahlreiche Hörbücher. Helene Grass ist außerdem als Moderatorin tätig. Gemeinsam mit ihrem Vater trat sie in einer literarisch-musikalischen Produktion über die Dichter der Romantik auf, die unter dem Titel „Des Knaben Wunderhorn oder die andere Wahrheit“ vielerorts gefeiert wurde. Helene Grass inszeniert unterschiedlich musikalisch-literarische Programme wie “Hilde, Cole und wir”, in denen sie auch als Sängerin auftritt.
Foto: Jeanne Degraa
Musikprogramm:
G.P. Telemann (1681-1767) „Klingende Geographie“
Dufay (1397-1474) „l`homme armé“ aus der „Missa l‘homme armé“
Francois Couperin (1668-1733) aus „Les Nations“
Cément Janequin (1485-1558) La guerre
Andreas Hammerschmidt (1611-1675) „Es danken Dir, Gott, die Völker“
für Solo-Bass und Orchester aus „Musikalische Andachten“
Gottfried H. Stölzel (1690-1749) „Es danken Dir, Gott, die Völker“
Kantate für Alt, Baß, Chor u. Orchester
Mitwirkende:
Helene Grass, Sprecherin
Kölner Vokalsolisten
Cölner Barockorchester
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