Das Zentrum für Alte Musik Köln zamus nutzt den Sommer, um mit zahlreichen (Outdoor-) Konzerten dem Corona-Lamento musikalisch zu trotzen:

AUGUST  2020

 

Noch bis 2.8.2020:
Kammermusik auf dem Land bei Becker & Funck in Düren
Zu einstündigen Serenadenkonzerte im idyllischen Garten der Kulturfabrik Becker & Funck landen der Kunstförderverein Kreis Düren, die TonSpuren und zamus ein.

 

Weiter geht es in Köln mit drei Outdoor-Konzerten im Rahmen von
‚Sommer Köln 2020 – Hofklänge‘ im Innenhof der Hochschule für Musik und Tanz

Jeweils Open Air & Eintritt frei

Do. 6. 08.2020 / 19:00 – 20:00 HfMT / Innenhof

Hofklänge: Wiener Hausmusik

Harmonie Universelle Florian Deuter & Mónica Waisman – Violine

* Wolfgang Amadeus Mozart / Duetto für 2 Violinen in D-dur, op. 70 Nr. 6 * Joseph Haydn / Grand Duo für 2 Violinen
* Wolfgang Amadeus Mozart / Arien aus Le Nozze di Figaro, K492
* Wolfgang Amadeus Mozart / Duetto für 2 Violinen in a-moll, op. 70 Nr. 5

Ein Programm, das so auch in einem Wiener Bürgerhaus an einem Nachmittag stattgefun- den haben könnte.

 

Do. 13.08.2020 / 19:00 – 20:00 Uhr HfMT / InnenhofHofklänge – Programm sul Sol ( Programm auf G)Joanna Huszcza – Violine & Ira Givol – Violoncello

J. S. Bach, BWV 1001 Violine Sonate in g Moll
Michele Mascitti, Sonate in G-Dur für Violine und Violoncello J. S. Bach BWV 1007, Suite für Violoncello in G-Dur

Werke für Solovioline, Solocello sowie Duos, die sich alleum die Note G (Sol) drehen.
Die Musiker*innen nehmen die Werke jedoch auseinander, ändern die Reihenfolge der Sät- ze, bringen sie wieder zusammen, um sie zu einem großen Orgelpunkt auf G kulminieren zu lassen. Joanna Huszcza und Ira Givol sind für ihre virtuosen Improvisationen und Bear- beitungen bekannt.

 

Di. 18.08.2020 19:00 – 20:00 Uhr HfMT /Innenhof
Hofklänge – Mit dem Lächeln einer Sommernacht – Vokalexkurs ins Schattenreich- Kölner Vokalsolisten

Kompositionen von Victoria, Gesualdo, Stanford, Brahms, Reger und neuere Arrangements von Heilmann, Herrmann und Ostrzyga.

Veranstaltungsort: Innenhof der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Zugang über Da- gobertstraße (gegenüber Dagobertstraße 63).

Veranstalter: Sommer Köln
Die Besucherzahl ist auf maximal 70 Personen pro Veranstaltung ist begrenzt.

Bitte melden Sie sich für diese Veranstaltung über unser Anmeldeformular an.
Anmeldung unter: https://www.sommer.koeln/programm/hofklaenge

SEPTEMBER 2020

 

zamus: unlimited (Nachhol-Konzert)VALER SABADUS & Ludus Instrumentalis

Vom Gehrock zum Rock ’n’ Roll – Die Kunst der HOHEN Stimme

Do. 10. September 2020 / 20.00 Uhr (Einlass 19:30 Uhr)RUFFFACTORY Ehrenfeld Marienstraße 71-73, 50825 Köln

Valer Sabadus (Gesang und Moderation)
Ludus Instrumentalis (Ltg. Evgeni Sviridov)

Am 10. September kann das ursprünglich für April geplante Gesprächskonzert mit dem wunderbaren Countertenor Valer Sabadus nachgeholt werden.

Schöne Stimmen berühren. Hohe, schöne und kraftvolle Stimmen bezaubern!

Androgyne Männerstimmen oberhalb der regulären Tenorlage erzeugen offenbar starke Empfindungen bei ihren Zuhörern – bisweilen auch ganz unterschiedliche: hier Begeiste- rung bis zum Ohnmachtsanfall, dort Skepsis bis zum Unbehagen.

Ob als Kastrat, Countertenor oder Popstar – die Erfolgsgeschichte der männlichen „Hochtö- ner“ scheint keine Grenzen zu kennen.
Worin besteht diese globale Begeisterung seit nunmehr 400 Jahren und welche Auswirkun- gen hat sie auf ihr Publikum?

Zusammen mit dem mehrfach ausgezeichneten Originalklang-Ensemble Ludus Instrumentalis unter der musikalischen Leitung von Evgeni Sviridov, begibt sich der in Köln lebende und international etablierte Countertenor Valer Sabadus auf die Spurensuche nach der hohen männlichen Stimme und erläutert anhand ausgewählter Klangbeispiele, Texte und Anekdoten die ungebrochene Faszination dieser besonderen Klangästhetik.

Eintritt: 12€ / 8€ / Tickets bei kölnticket.deVeranstalter: zamus / KGAM e.V.

Weiter geht es mit zwei Konzerten im Rahmen von BTHVN2020

zamus: unlimited

In touch with Beethoven

Compagnia di Punto

Eine musikalisch-filmische Annäherung an das Heldentum

Mo. 28.09.2020, 20.00 Uhr
DoKK – Dokumentationsstätte Kalter Krieg 
Robertstraße 2, 51105 Köln / Eintritt 8€ – 12€

Ludwig van Beethoven – Eroica in Bearbeitung von Carl Friedrich Ebers
Compagnia di Punto // Theo Roos – Film // Leonard Bartussek – Zeitgenössische Musik In Kooperation mit dem Bund Deutscher Einsatzveteranen

Konzert mit Film & Gespräch

Können wir Heldentum hören? / Was bedeutet Heldentum in Beethovens „Eroica“? / Was bedeutet Heros für deutsche Einsatzveteranen? /
Können wir ihre Erfahrung in Beethovens Musik hörbar machen?
Ein Experiment mit offenem Ausgang

Ein Projekt im Rahmen von BTHVN2020

 

 

Beethoven & Ries

Schuppanzigh Quartett
Di. 29.09.2020, 20.00 – 21:30 Uhr Christuskirche 
Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln

Eintritt 8€ – 12€

Text LvB 95/96 und Rode
Das Zeitfenster dieses Programms beläuft sich gerade mal auf drei Jahre – 1810 bis 1812. Als Beethoven 1810 sein 11. Quartett schrieb, muss etwas geschehen sein, was wir bis heute nicht verstehen können: Das Werk ist nur knapp über 20 Minuten lang. Warum schreibt er plötzlich ein so kurzes Werk in einer sehr komprimierten Weise und fast gleichzeitig die 7. Sinfonie, die mehr als doppelt so lang ist? Die Tonart f-moll wird in der damaligen Zeit als die „leidenschaftlichste Tonart“ (André-Ernest-Modest Grétry) bezeichnet und Beethoven gibt ihm den Titel „Quartetto serioso“.

Als der Pariser Violinvirtuose Pierre Rode 1811 nach Tourneen durch ganz Europa Wien erreichte, traf er das erste Mal Ludwig van Beethoven. Zwei Dinge interessierten Rode gleichsam: Das Streichquartett und die Violinsonate. So komponierte er 1811 sein Quartett Opus 18 und ließ es in Wien drucken – genau zehn Jahre nachdem Beethovens Opus 18 ebenso dort erschien. Er schätzte offensichtlich Rode sehr und schrieb für ihn seine 10. Violinsonate. Der Widmungsträger ist allerdings der Bruder des Kaisers und Klavierschüler Beethovens Erzherzog Rudolph. Dieser studierte das Werk mit dem Meister ein und spielte die Uraufführung zusammen mit Rode. Die Presse war begeistert, vor allem von dessen Schlichtheit. Es übertreffe fast alle anderen Violinsonaten Beethovens an „Popularität, Witz und Laune“, dennoch war der Meister etwas übellaunig, da er eigentlich ein feuriges Finale schreiben wollte, was aber dem Franzosen nicht zusagte.

Bisher war es praktisch undenkbar, diese beiden aufeinanderfolgenden Opera (95 und 96) in einem Programm zu spielen. Allerdings wird dies möglich, wenn man die Bearbeitung des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries hinzuzieht! Ries hatte sich von Anfang an mit Beethovens Stil auseinandergesetzt. Er brachte u.a. das 3. Klavierkonzert des Meisters zur Uraufführung. Die ohnehin schon außergewöhnliche und anders wirkende 10. Sonate wird in der Quartett-Besetzung von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Und so erklingt Opus 95 und Opus 96 in einem Konzert!

Ein Projekt im Rahmen von BTHVN2020