Februar

Lantana Camara © Yat Ho Tsang 2.jpg

03.02.24

:unlimited
Rautenstrauch-Joest Museum
Cäcilienstraße 29-33
50667 Köln

zamus: unlimited // Beyond Baroque

Alte Musik, transkulturelle Impulse und Orientalismus
Für den 3. Februar 2024 hat das junge Barockensemble Lantana Camara für zamus: unlimited unter dem Titel „Beyond Baroque – Alte Musik, transkulturelle Impulse und Orientalismus“ ein Konzert mit Werken zusammengestellt, die eines gemeinsam haben: Sie widmen sich dem aus damaliger Sicht „orientalischen Anderen“– seinem Klang, verschiedenen Kulturen und musikalischen Praktiken. Zu hören sind hier Stücke wie Telemanns „Les Nations“, in dem verschiedene Nationen und ihre kulturellen Eigenarten dargestellt werden, Jean-Baptiste Lullys „Marche pour la Cérémonie des Turcs“ oder Pancrace Royers „Air pour les turcs“. Daneben zeigt das Programm, dass sich europäische Komponisten vom Instrumentarium außereuropäischer Kulturen inspirieren ließen, wie etwa Giovanni Girolamo Kapsberger, der in „Colascione“ den Klang der Langhalslaute abzubilden versucht. Oder aber, dass musikalische Praktiken in West und Ost durchaus Parallelen aufweisen, dann nämlich, wenn es um improvisatorische Praktiken geht. Das Ensemble setzt sich zusammen aus Cembalo, Laute, Viola da Gamba, Violine und Traversflöte, stellenweise verstärkt von Kamancheh. Vor dem Hintergrund wichtiger aktueller postkolonialer Debatten um Eurozentrismus und kulturelle Aneignung ist aber auch klar: Die Rezeption des sogenanntes „Orients“ als eine westliche Imagination und ein Faszinationsraum für das „exotische Andere“ ist eine problematische, werden doch in Kunst und Musik bestehende Stereotype und Machtdynamiken des Blicks von Europa nach Osten multipliziert. Das Konzert wird moderiert von Sara Beimdieke (Universität zu Köln), die als Musikwissenschaftlerin auf dem Gebiet des Exotismus wie Orientalismus forscht.

September

Oktober

November

Lilit-Tonoyan3-Foto-Michael-Wittassek__Pantone_288U_web.jpg

09.11.24

:unlimited
Kartäuserkirche
Kartäusergasse 7
50678 Köln

Krunk

Lilit Tonoyan & Ensemble Lignum Vitae
„Krunk“ – der Kranich – ist eines der berühmtesten Volkslieder in Armenien und erzählt vom Heimweh, dem Fernsein von der Heimat. Nach der Beschäftigung mit armenischer Sakralmusik widmet sich Lilit Tonoyan aktuell ganz der säkularen armenischen Musik (Secular Music). Sie vereint Volkslieder und -tänze sowie die poetischen Lieder der Gusan. Das Repertoire beinhaltet Melodien aus vielen Regionen des historischen Armeniens. Obwohl nicht nur unter der armenischen Diaspora bekannt, wurde diese Musik bislang kaum auf europäischen klassischen Instrumenten eingespielt. In unterschiedlichen Besetzungen interpretiert Lilit Tonoyan ihre eigenen, einfühlsamen Arrangements der überlieferten Volksliedkunst – gemeinsam mit dem Cellisten Davit Melkonyan, dem Duduk-Spieler André Meisner und dem Perkussionisten Giuseppe Mautone. In Kombination mit der nicht gleichstufigen Stimmung der Duduk und dem singenden Klang der irischen Rahmentrommel Bodhrán entsteht ein ungewöhnliches Klangerlebnis zwischen verschiedenen musikalischen Traditionen. Für ein besonders intensives Hörerlebnis stimmt eine angeleitete Meditation auf das Konzert ein. Dabei geht es um die Eröffnung eigener innerer Räume, in denen sich die folgende Musik frei ausbreitet. Jennifer Arri ist Körpertherapeutin und hat jahrelange Erfahrung in der Anleitung von Meditationen. Foto: ©Michael Wittasseck

Februar

07.02.25

:unlimited
Rochuskirche
Rochusstraße 100
50827 Köln

Bruder Sonne und Schwester Mond

Sufi-Musik und -Tanz mit italienischer Laude
Das 13. Jahrhundert aus zwei Blickwinkeln: Die Musik und der Tanz der sich damals gerade konstituierenden Sufi-Orden begegnet den Gesängen der Gefolgsleute des heiligen Franziskus von Assisi. Beide Gemeinschaften bildeten sich ungefähr zur gleichen Zeit und weisen deutliche Parallelen auf: Wie die sufischen Mystiker erkannte auch Franz von Assisi die unmittelbare und unauflösliche Verbindung des Menschen mit der Schöpfung. Im Zentrum der Aufführung stehen christliche und muslimische Lobgesänge: die Sufi- und die Laude-Gesänge sowie instrumentale Sufi-Musik, zu der die Tänzerin Janan Almasi tanzen wird. Sie ist eine weniger Frauen, die die Tänze der Derwische tanzen. Die Texte von al-Hallādsch & Ibn al-Fārid und Franz von Assisi schlagen einen gemeinsamen Bogen bis in die Gegenwart. 5. Februar 2025 - 19:00 bis 21:00 Uhr Workshop mit Altaan Kulturverein e.V. und der Frauengruppe des Bürgerzentrums Ehrenfeld Die Musiker:innen präsentieren Werke von Dichtern wie Al-Hallādsch und Ibn al-Fārid und zeigen, wie ihre Texte musikalisch umgesetzt und mit den Schriften des heiligen Franziskus von Assisi kombiniert werden. Eintritt frei. In Kooperation mit der Rochuskirche und dem Altaan Kulturverein e.V. Das Projekt ist von der Victor-Rolff-Stiftung gefördert. Die Kirche hat einen Seiteneingang für Rollstuhlfahrer:innen. Barrierefreihe Toiletten befinden sich im Gemeindezentrum gegenüber. Bild: Hamid Padgan
Weitere Veranstaltungen finden Sie bei early music nrw, dem Kalender für Alte Musik in ganz NRW.
Um unsere Programmhefte und Veranstaltungskalender kostenfrei zu erhalten, schreiben Sie eine formlose Mail an info [at] zamus.de oder melden Sie sich hier an.